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Geschäftsbericht 2018: Thurvita investiert weiter in die Zukunft

Wil, 12. April 2019: Im sechsten Jahr ihres Bestehens waren Investitionen in die  Zukunftsprojekte ein wichtiger Fokus der Thurvita. Nach einem Gewinn von CHF 176’000 im Vorjahr, schloss sie 2018 mit einem Verlust von CHF 190’000 ab. Der Universalanbieter für Altersdienstleistungen in der Region Wil investierte gleichzeitig CHF 360‘000 in Zukunftsprojekte. Die dazu gehörenden Projekte «Thurvita Care» und «Älter werden im Quartier» wurden wissenschaftlich begleitet. Auch das Projekt für ein Kompe­tenz­zentrum Demenz kam entscheidende Schritte voran.

Thurvita erreichte 2018 einen Umsatz von CHF 28.95 Millionen, knapp eine halbe Million Franken weniger als im Vorjahr. Hauptgrund dafür war eine vorübergehend tiefere Betten­belegung im Sommer, was zu einem um CHF 1.1 Mio tiefer als erwarteten Umsatz im stationären Bereich führte.  Ende Jahr stieg die Bettenbelegung auf Normal­werte.

Sehr erfolgreich war die Thurvita Spitex. Mit 5.7% mehr Pflegestunden als 2017 erreichte sie einen neuen Rekordwert. Damit trug der ambulante Dienst zu einem positiven Deckungs­beitrag bei. Dasselbe gilt für die Hotellerie mit ihren ebenfalls hochstehenden Leistungen für die Heime, das Restaurant Chez Grand Maman und den Spitex-Mahlzeitendienst.

Die Personalkosten betragen bei Thurvita 79% des Gesamtaufwandes. Sie erhöhten sich für die 378 Mitarbeitenden um CHF 493’000 auf CHF 22,5 Millionen. Der Personalaufwand stieg wegen zusätzlichen ambulanter Leistungen und Lohnerhöhungen von 0.6%. Neben fort­schrittlichen Arbeitsbedingungen und dem ausgebauten Weiterbildungsprogramm behauptet sich Thurvita auch damit in einem umkämpften Personalmarkt als attraktiver Arbeitgeber.

Durch aktives Sparen konnte der übrige Aufwand um 359‘000 Franken reduziert werden.

Erfolgreiche Projekte

Thurvita leistet mit drei Projekten eine in der ganzen Schweiz viel beachtete Pionierarbeit für alte und betagte Menschen. Mit «Thurvita Care» engagieren sich Spe­zialisten im Rahmen einer interprofessionellen Zusammenarbeit für Patienten, die aus dem Spital ausgetreten sind und wieder nach Hause möchten. Die Erfolge sind beachtlich. In den letzten fünf Jahren konnte fast die Hälfte aller Patienten wieder in die eigenen vier Wände zurückkehren. 90% aller Rückkehrenden blieben zuhause. Damit wurden14 % Heimplätze eingespart. Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften begleitet das Projekt seit Anfang 2013 und schrieb dazu: «Generell hilft Thurvita Care den erwarteten langfristigen Anstieg in der Nachfrage nach klassischen Pflegeheim­plätzen zu dämpfen.»

Ebenfalls positiv ist das Fazit der ZHAW-Begleitstudie zu «Älter werden im Quartier». Die Wissenschaftler zeigten auf, was das Erbringen von Leistungen bei älteren Menschen zuhause langfristig bewirkt und welches die Erfolgsfaktoren sind. Dies brachte wertvolle Erkenntnisse für die Alterswohnungen im Flurhof und Sonnenhof. Sie sind wichtig für das geplante Quartierzentrum Bronsch­hofen, ein Projekt, das ebenfalls auf gutem Weg ist. Zwar ist mit der Genossenschaft für Alterswohnungen ein Finanzierungspartner ausge­stiegen. Er kann jedoch durch Investoren ersetzt werden. Der Sondernutzungsplan wurde vom Kanton geprüft und ist bereit zur Auflage. Der Wiler Stadtrat hat den Sonder­nutzungsplan mit dem Baurechtsvertrag an die zuständige Parlaments­kommission überwiesen.

Als drittes strategisches Projekt entwickelt sich auch das «Kompetenzzentrum Demenz» in Rossrüti planmässig. Den Architektur­wettbewerb gewannen Schneider Gmür Architekten aus Winterthur mit einem überzeugenden Plan für die Überbauung und die innere Wohn­organisation. Das Gelände, welches der Stadt Wil gehört, soll gemeinsam mit dem benachbarten Industriebetrieb Gebrüder Egli genutzt werden. Mit Pilotprojekten werden schon heute das zukünftige Leben im Kompetenzzentrum erprobt.

Volle Agenda 2018 und 2019

2018 wurde mit Aktionen zum Fünfjahres-Jubiläum der Bevölkerung für ihre Unterstützung gedankt. Unter anderem gab es ein PopUp Cafe der «Grand Mamans», ein Sanitätszelt mit Gratis-Gesundheitscheck, eine Gute Nacht Geschichte mit Bettmümpfeli für Spitex Kunden und ein originell gestalteter Jubiläumsbus der Verkehrsbetriebe.

Ende 2018 konnte das neue Software-Paket Swing/Abacus termingerecht eingeführt werden. Ab sofort können alle Leistungen einheitlich geplant und unabhängig vom Erbringungsort erfasst werden. Die mobile und moderne Datenverarbeitung ist eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg von Thurvita zum Universal­anbieter.

Mit «Happy Weeks 2.0» wurde die erfolgreiche Aktion aus dem Jahr 2017 wiederholt und erweitert. Wiederum schenkten Mitarbeitende den Bewohnenden einen Moment uner­warteten Glücks. Dieses Mal nahmen viele Angehörige bei den Überraschungen teil, was sie für alle Beteiligten noch wertvoller machten.

Ende 2018 erhielt Thurvita die Baubewilligung für eine moderne Produktionsküche, die im Sonnenhof entsteht. Aus der 400 Quadratmeter grossen Küche werden bereits Ende 2019 auch die Bewohnenden und Mitarbeitenden des  Pflegezentrums Fürstenau mit Topqualität versorgt. Die neue Küche ist ein wichtiges Puzzleteil für das Quartierzentrum Bronschhofen und das Demenzzentrum.

Verwaltungsrat dankt

Ursula Burtscher tritt als Gemeinderätin von Wilen und damit als Verwaltungsrätin der Thurvita AG zurück. Ihre Nachfolge wird 2019 bestimmt. Der Verwaltungs­rat dankt Ursula Burtscher für Ihren engagierten Einsatz in den letzten sechs Jahren. Der Verwaltungsrat bedankt sich ebenfalls herzlich für die hervorragende Arbeit aller Mitarbeitenden der Thurvita in den vergangenen zwölf Monaten.

Der Geschäftsbericht (PDF) als Download: Thurvita Geschäftsbericht 2018

Ursula Burtscher tritt aus dem Thurvita-Verwaltungsrat zurück

Seit der Gründung der Thurvita AG war Ursula Burtscher als Gemeinderätin und Vertreterin der Gemeinde Wilen im Verwaltungsrat. Auf Ende März dieses Jahres trat Ursula Burtscher aus dem Gemeinderat von Wilen zurück und gab damit auch Ihren Abschied aus dem Verwaltungsrat der Thurvita AG bekannt.

Die Generalversammlung dankte Frau Burtscher heute für den grossen Einsatz in den letzten sechs Jahren.

ZHAW Studie zeigt: Thurvita Modell funktioniert

In der Wiler Zeitung erschien heute auf der ersten Seite des Lokalbundes ein Bericht, der eine ganze Seite umfasste. «Studie zeigt:Thurvita Modell funktioniert».Autor ist der Journalist Nicola Ryser. Link zum Zeitungsbericht: https://www.tagblatt.ch/ostschweiz/wil/studie-zeigt-das-versorgungsmodell-der-thurvita-in-wil-funktioniert-und-ist-wegweisend-ld.1093263 Derselbe Bericht erschien oder erscheint auch in den anderen Ausgaben der Tagblatt-Medien.

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Alterszentrum im Rosengarten: Siegerprojekt

Die Architekten «Schneider Gmür» aus Winterthur haben beim Wettbewerb für das Alterszentrum im Rosengarten den ersten Preis erhalten. In der Jury sassen Architekten aus Herisau, Zürich, Rorschach und Berlin. 45 Architektur-Büros hatten sich für die Teilnahme beworben.

Das Zentrum mit fachübergreifender Pflege von dementiellen Patienten ist eine der wichtigsten Projekte von Thurvita in den nächsten Jahren. Auf einem Gelände neben dem Altersheim Rosengarten in Rossrüti soll der Neubau für pflegebedürftige Personen erstellt werden. Das sich auf dem Areal befindende Haus Rosengarten wird erhalten bleiben und weiterhin für die Bedürfnisse der Thurvita AG genutzt. Auf dem gleichen Areal plant die Gebrüder Egli Maschinen AG in Nachbarschaft zum geplanten Zentrum eine Erweiterung ihres eigenen Betriebs.

Das Zentrum wird die grösste spezialisierte Einrichtung in der Ostschweiz sein. Es soll 80 an Demenz erkrankten Menschen in zehn Wohngruppen ein Zuhause bieten. Die Idee der offenen Wohngruppen wurden von den Architekten «Schneider Gmür» am gelungensten umgesetzt. Die Jury schreibt dazu:

«Das Beurteilungsgremium stellt fest, dass die Sorgfalt der Auftraggeber in der Umschreibung ihrer zukunftsgerichteten Absichten zur Entwicklung von Projektenangeregt haben, welche ausgetretene Pfade verlassen.»

Situationsplan

 

Visualisierung Gartensicht

 

1. Geschoss

 

Visualisierung Wohngruppe

 

Plan Wohngruppe

 

Visualisierung: Sicht in einen Wohngruppenraum

 

Visualisierung: Sicht in einen Wohngruppenraum

 

Das Siegerprojekt wurde im Rahmen der Veranstaltung «Thurvita im Gespräch» vorgestellt. Es kann, zusammen mit anderen Projekten, vom 21. September bis zum 23. September im Sonnenhofsaal des Alterszentrum Sonnenhof in Wil, Haldenstrasse 18 betrachtet werden.

Thurvita im Gespräch am 20.9.18

Demenz zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Demenz kann allet reffen. Diese Diagnose verunsichert die erkrankten Personen ebenso wie die Angehörigen, Freunde und Bekannte und löst viele Fragen aus. Was Demenzerkrankte belastet, ist das Gefühl hilflos und abhängig zu sein.
An diesem Punkt setzen Thurvita und das Netzwerk Wil an. Mit neuen Konzepten im ambulanten und stationären Bereich, und mit der Stärkung von familienähnlichen Strukturen werden Sicherheit sowie Geborgenheit für Menschen mit Demenz gefördert.
Was die Ziele des Netzwerks Demenz Wil mitsamt ihrem Cafe TrotzDem sind, und wie das zukünftig auf Demenz spezialisierte Zentrum der Thurvita funktionieren und aussehen wird, sind die Themen bei «Thurvita im Gespräch».

Teilnehmende:

  • Regula Rusconi, Geschäftsleiterin Alzheimer St.Gallen-Appenzell.
  • Rosalba Huber, Projektleiterin Demenz der Thurvita AG.
  • Daniel Gmür, Architekt, Siegerprojekt Alterszentrum im Rosengarten.

Zu diesem interessanten Abend lädt Sie Alard du Bois-Reymond, CEO der Thurvita AG, ein. Das Publikum kann bei dieser Veranstaltung Fragen stellen.
Der Eintritt ist kostenlos.

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Brunnen mit lateinischem Namen in der Fürstenau

FONS VITAE (ausgesprochen wird das als „FONS VITÄÄ“), ist lateinisch und bedeutet: „Quelle des Lebens“. Der Brunnen aus Granitstein und dessen Name wurden bei strahlendem Wetter im Garten der Demenzabteilung der Fürstenau enthüllt. Gespendet wurde der Brunnen grosszügig vom Spitex Förderverein. Dessen gesamter Vorstand enthüllte den Brunnen: Sie zogen mit Schwung das violette Decktuch weg. Präsident Urs Germann hielt eine kurze Rede, genauso wie Thurvita CEO Alard du Bois Reymond und Matthias Pechmann als Hausverantwortlicher der Fürstenau.

Journalisten waren anwesend von der Wiler Zeitung und den beiden Internetplattformen InfoWilPlus und Wil24. Letztere mit einem originellen Video.

 

Feierliche Eröffnung des Brunnens "FONS VITAE"

Neuer Brunnen bei Thurvita Fürstenau eingeweihthttp://wil24.ch/beruhigender-und-erfrischender-fons-vitae-brunnen-fuer-thurvita/

Gepostet von wil24.ch am Freitag, 27. April 2018

Hier gibt es noch mehr von Wil24.

 

Urs Germann, Präsident des Spitex Fördervereins.

 

Alard du Bois-Reymond und Matthias Pechmann.

 

 

Vortandsmitglieder des Fördervereins.

 

Vorstandsmitglieder des Fördervereins.

 

Den lateinischen Namen vorgeschlagen hat Rita Reisinger. Sie arbeitet in der Administration im Sonnenhof und wird für Ihren originellen Vorschlag belohnt: Ein Mehrgang-Essen für vier Personen im Restaurant Chez Grand Maman, inklusive aller Getränke.

 

25 Namen waren vorsgeschlagen. Die Idee von Rita Reisinger überzeugte am meisten.

 

Bruno Flück, Finanzchef des Fördervereins, erklärt den Journalisten, wie sich der Verein finanziert.

 

Daniela Rechsteiner organisierte und genoss den Apéro.

 

Neben dem schönen Brunnen und dem prächtigen Wetter überzeugte der Apéro riche von Chez Grand Maman, der wirklich reichhaltig und lecker war.

Thurvita Chef in den Wiler Nachrichten: “Die Qualität der Pflege hat zugenommen”

Vergangene Woche publizierten nationale Medien beunruhigende Zahlen zu den Schweizer Alters- und Pflegeheimen. Die Wiler Nachrichten haben Alard du Bois-Reymond, CEO der Thurvita AG, gefragt: Wie schlimm ist es wirklich?

Originalartikel unter diesem Link: http://www.wiler-nachrichten.ch/wil-region/detail/article/schweizer-altersheime-in-der-kritik-wie-sieht-es-in-wil-aus-00138856/

 

Eine Auswertung der «SonntagsZeitung» hat gezeigt, dass in Alters- und Pflegeheimen vielerorts diplomierte bzw. zertifizierte Pflegende durch Hilfskräfte ersetzt wurden. Können Sie dieses Vorgehen nachvollziehen?
Alard du Bois-Reymond: Auch in unserer Region ist der Kostendruck für Pflegeheime eine Realität. So wurden beispielsweise im Kanton St.Gallen die Höchstansätze für die Vergütung von Pflegekosten seit 2010 nicht mehr erhöht. Das Umfeld ist sowohl für die Heime als auch für die Spitex schwieriger geworden.

Wie sieht es bei Ihnen aus?
Thurvita wurde 2013 gegründet. Seit 2014 werden die Daten in allen Betrieben einheitlich erfasst, sind also miteinander vergleichbar. Die Lohnkosten für das Pflegepersonal haben im stationären Bereich von 8,68 Millionen Franken im Jahr 2014 auf 8,85 Millionen Franken im 2017 zugenommen. Der Lohnanteil des qualifizierten Pflegefachpersonals (FAGE, diplomiert) ist im selben Zeitraum von 58 auf 60 Prozent gestiegen. In der Pflege wurden insgesamt 10 Personen zusätzlich angestellt. Der Pflegebereich wurde also qualitativ und quantitativ ausgebaut, obwohl Thurvita im selben Zeitraum die Zahl der Betten von 247 auf 241 Betten reduziert hat.

Warum?
Der höhere Personalbestand erklärt sich in erster Linie durch den zunehmenden Pflegebedarf unserer Bewohnenden.

Die Qualität der Pflege nimmt laut dieser Studie bei 299 Heimen ab – das ist jedes fünfte in der Schweiz. Trifft das auch bei Ihnen zu?
Der Anteil des qualifizierten Pflegepersonals hat zugenommen und damit die Qualität der Pflege. Die Qualität der Thurvita-Heime darf aber nicht nur auf die Pflege reduziert werden. Alle Mitarbeitenden tragen zur Qualität unserer Dienstleistungen bei. Thurvita hat im vergangenen Jahr erstmals ihre Kunden umfassend befragt. Die von Qualis durchgeführte Befragung zeigte, dass aus Sicht der Bewohnenden die Qualität der Thurvita deutlich über dem schweizerischen Durchschnitt liegt.

Die Altersheime sehen die Politik in der Pflicht. Sie bräuchten mehr finanzielle Unterstützung.
Die Finanzierung ist heute knapp aber noch ausreichend. Falls geplante Anpassungen, wie beispielsweise die Erhöhung der Höchstansätze für Pflegekosten im Kanton St. Gallen, nicht umgesetzt werden, wird sich das irgendwann in einer Reduktion der Qualität niederschlagen. Politische Sparübungen dürfen nicht auf dem Buckel der hilfebedürftigen betagten Menschen ausgetragen werden.

Vergangene Woche haben Sie die Zahlen der Thurvita AG für das Geschäftsjahr 2017 publiziert. Sie erwirtschafteten einen Gewinn von 176‘000 Franken. Das ist deutlich weniger als im Vorjahr (559‘535). Im Vergleich der letzten Jahre aber ein sehr gutes Resultat. Und das trotz steigenden Personalkosten. Wie haben Sie das geschafft?
Wir arbeiten konsequent an Qualität und Wirtschaftlichkeit unserer Leistungen.

Ein Beispiel?
Ich nenne Ihnen drei. Erstens wird der Personaleinsatz über die Gesamtunternehmung geplant. Belastungsspitzen (z.B. Absenzen, hohe Pflegestufen nach einem Spitalaufenthalt) können so innerhalb von Thurvita aufgefangen werden. Wir können damit weitgehend auf teure Temporär-Anstellungen verzichten. Zweitens wurden die Mitarbeitenden der Pflege so geschult, dass sie alle erbrachten Leistungen konsequent erfassen, damit diese den Krankenkassen in Rechnung gestellt werden können. Und drittens konnte die Produktivität der Sonnenhofküche dank eines innovativen Produktionssystems um mehr als 50 Prozent gesteigert werden. Das Restaurant «Chez Grand Maman» zeigt es: Wir schaffen Wirtschaftlichkeit ohne Kompromisse bei der Qualität.

Sie haben aber grosse Projekte in der Pipeline: das Quartierzentrum Bronschhofen, das Kompetenzzentrum für Demenz und die Rennovation des Sonnenhof.
Das ist natürlich eine Herausforderung. Solche Projekte kosten viel Geld. Allein ein Architekturwettbewerb schlägt mit 200’000 Franken zu Buche. Alle Bauprojekte haben insgesamt ein Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Franken. Allein könnten wir das nicht realisieren. Deshalb suchen wir Partner. Für das Quartierzentrum Bronschhofen haben wir diese mit der Genossenschaft für Alterswohnungen und der katholischen Kirchgemeinde bereits gefunden.

Die Thurvita AG ist im Besitz von vier Gemeinden – die grösste davon ist die Stadt Wil. Inwiefern werden Sie von Ihren Besitzern zusätzlich (zu den klassischen Beiträgen pro Bewohner) finanziell unterstützt?
Die Direktzahlung der Stadt Wil an die Heime der Thurvita beträgt 176’000 Franken pro Jahr. Bei einem Betriebsaufwand der Heime von mehr als 22 Millionen Franken sind dies weniger als 1 Prozent der Kosten.

Wie lange werden Sie diese Direktzahlungen noch erhalten?
In unserer Leistungsvereinbarung ist kein fixes Ablaufdatum definiert. Ich gehe aber davon aus, dass das diskutiert wird, sobald das Projekt Quartierzentrum Bronschhofen aktuell wird. Damit verändert sich die klassische Aufteilung von ambulanten und stationären Leistungen.

Der Tagesanzeiger hat gezeigt, dass die Kosten welche die Bewohner selbst bezahlen, in vielen Altersheimen steigen. Auch bei Ihnen?
Im Durchschnitt zahlt ein Heimbewohner insgesamt (d.h. Pflege, Betreuung und Hotellerie) etwa 8000 Franken pro Monat für seinen Aufenthalt. Er zahlt diese Rechnung direkt an Thurvita. Die meisten Bewohnenden können den Grossteil dieser Kosten aber bei den Sozialversicherungen zurückfordern (Krankenkasse, Restfinanzierung der Gemeinde und Ergänzungsleistungen). Die Höhe der Ergänzungsleistungen ist je nach Einkommen- und Vermögenssituation aber individuell sehr unterschiedlich. Weil mehr als zwei Drittel der Heimbewohner Ergänzungsleistungen beziehen, ist eine pauschale Schätzung des Kostenanteils, den die Bewohnenden schlussendlich selbst bezahlen, nicht möglich. Thurvita hat letztmals im Jahr 2014 die Pensionstaxen generell erhöht (zwischen 3 und 4 Franken pro Tag).

Sie sagen «ein Grossteil der Kosten» könne zurückgefordert werden. Was bedeutet das konkret?
Das ist etwas schwierig, weil zwei Drittel unserer Bewohner Ergänzungsleistungen (EL) beziehen. Die Höhe dieser Leistungen ist von verschiedenen Faktoren wie dem Vermögen abhängig. Wir kennen aber die genaue Höhe der Beträge nicht. Anders ist es bei den Beiträgen der Krankenkasse und der Restfinanzierung der Gemeinde. Diese bleiben immer gleich hoch.

Aber: Der eine Drittel Ihrer Bewohner, der keine EL bezieht, zahlt mindestens die Hälfte der 8000 Franken, oder?
Ja, das ist sicher so.

Die Rechnung des Tagi zeigt auf: 587 Heime, sprich ein Drittel, verlangt von den Bewohnern mehr Geld pro Tag für die Pension, als in diesem Bereich tatsächliche Kosten anfallen. Gleichzeitig reisst die Pflege ein Loch in die Kassen der Heime. Es wird quer subventioniert.
Im Durchschnitt aller Thurvita-Betriebe sind die Erträge, die den Kostenträgern Pflege und Hotellerie zugeordnet werden können, jeweils knapp kostendeckend. Mit anderen Worten: Die Pflegekosten werden nicht durch Pensionstaxen subventioniert. Viel wichtiger aber ist die Frage der Quersubventionierung im Bereich der Betreuung: Bis 2016 entsprachen die Betreuungstaxen nicht den tatsächlichen Betreuungskosten der jeweiligen Bewohnenden. Die Bewohnenden mit hohem Pflegebedarf finanzierten die Betreuungskosten der «rüstigen» Bewohnenden. Diese Quersubventionierung hat Thurvita wie die meisten Heime der Region in den Jahren 2015 und 2016 schrittweise aufgehoben.

Die Heime argumentieren, die Beiträge von Gemeinden und Kantonen würden nicht ausreichen.
Es ist wichtig, dass im laufenden Jahr die von der St. Galler Regierung geplante Erhöhung der Vergütung von Pflegekosten auch tatsächlich umgesetzt wird.

Was für ein Zustupf würde das für die Thurvita bedeuten?
Wir würden etwa 1 Million Franken pro Jahr mehr erhalten. Bei einem Umsatz von 30 Millionen Franken ist das natürlich signifikant. Für das kommende Jahr haben wir ein leicht negatives Ergebnis budgetiert. Das ist zwar nicht dramatisch, aber wenn der Kanton keine zusätzlichen Gelder spricht, werden aus der roten Null in absehbarer Zeit wirkliche Verluste werden.

Die Medienberichte erwecken den Eindruck, dass das Versagen der Politik auf dem Buckel der «Wehrlosen», sprich der Alten in unserer Gesellschaft abgeladen wird. Wie ernst ist die Lage wirklich?
Die aktuellen Rahmenbedingungen sind für Heime weiterhin akzeptabel. Heute ist es zu früh von einem Versagen der Politik zu sprechen. Es ist aber wichtig, dass jetzt nicht die falschen Weichen für die Zukunft gestellt werden. Politische Sparübungen dürfen nicht auf dem Buckel von hilfsbedürftigen betagten Menschen ausgetragen werden. Die bestehende Gesetzgebung zementiert zudem bestehende Modelle (Spitex, Heime). Die Kunden wünschen sich neue, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Leistungen – möglichst bei ihnen zu Hause. Neue Modelle, die in der bestehenden Gesetzeslandschaft beinahe nicht finanzierbar sind.


Antworten von Darion Sulzer, Stadtrat von Wil
Herr Dario Sulzer (Stadtrat, Mitglied des Verwaltungsrates der Thurvita AG), die Reportagen und Recherchen der nationalen Zeitungen und SRF deuten ein Versagen der Politik im Bereich der Alters- und Pflegeheime an. Was denken Sie?
Die Umsetzung der Pflegefinanzierung im Kanton St.Gallen funktioniert grundsätzlich gut. Aber es ist schon so, ein Aufenthalt in einem Pflegeheim ist teuer. Während die Pflegekosten für die Bewohnenden begrenzt sind, gehen die Kosten für Pension und Betreuung zu ihren Lasten. Im Kanton St.Gallen können viele Heime ihre Vollkosten in der Pflege nicht mehr decken. Damit sich das nicht auf die Qualität auswirkt und keine Quersubventionierung passiert, ist es wichtig, dass der Kanton die Höchstansätze der Pflegekosten nach oben anpasst.

Sie sitzen als Vertreter der Stadt im Verwaltungsrat der Thurvita AG. Wie gut funktioniert das System Thurvita? Stimmt die Qualität?
Die Thurvita funktioniert sehr gut, was Geschäftsleitung und Mitarbeitende leisten ist eindrücklich. Eine kürzlich durchgeführte externe Umfrage hat gezeigt, dass die Heimbewohnenden mit der Qualität der Thurvita-Leistungen überdurchschnittlich zufrieden sind. Das ist sehr erfreulich.

VR Präsident Arthur Gerber zu Thurvita Care

Arthur Gerber, Präsident des Verwaltungsrates der Thurvita, wurde nach der Veröffentlichung des Geschäftsberichts von den Wiler Nachrichten in einem «Kurz nachgefragt» auf das Thema Thurvita Care angesprochen.

Originalartikel: http://www.wilerzeitung.ch/ostschweiz/wil/erfolgsquote-ist-nicht-gesunken;art119831,5259424

 

Mit «Thurvita Care» bietet die Thurvita AG eine schweizweit einzigartige Dienstleistung an. Deren Ziel ist es, betagten Menschen die Rückkehr in die eigenen vier Wände zu ermöglichen. Verwaltungsratspräsident Arthur Gerber gibt Auskunft über den Stand und die Entwicklung des Projekts.

Arthur Gerber, wieso ist der Anteil an Patienten, die nach «Thurvita Care» nach Hause zurückkehren von rund 50 (2015) auf 30 Prozent (2017) gesunken?
Bei den Menschen, welche «die Brücke nach Hause» wählten, hat sich die Erfolgsquote nicht verringert. Sie lag auch im vergangenen Jahr zwischen 50 und 60 Prozent. Dieses Ergebnis kann nicht direkt aus der Tabelle «Thurvita Care» des Geschäftsberichts abgelesen werden. Nur Personen, die mit dem Ziel eintreten, nach Hause zurückzukehren, werden in diese Quote eingerechnet. Palliative Eintritte beispielsweise werden in der Quote nicht berücksichtigt, sind aber ein wichtiger Teil des «Thurvita Care»-Angebotes. Massnahmen sind noch nicht beschlossen. Die schwankende Nachfrage und Kurzfristigkeit der Eintritte sind wirtschaftliche Herausforderungen.

Gibt es besondere Anforderungen an Mitarbeitende im Bereich «Thurvita Care»?
Die Patienten von «Thurvita Care» sind aufgrund ihres zum Teil kurzen, aber zielgerichteten Aufenthaltes aus Sicht der Pflege anspruchsvoller als Langzeitbewohner. Entscheidend für den Erfolg sind aber auch das Verständnis und die Qualität der interdisziplinären Zusammenarbeit sowie eine konsequente Fallführung.

Ist es schwierig, dafür geeignetes Personal zu finden?
Die Rekrutierung von diplomierten Pflegefachleuten ist allgemein anspruchsvoll. Für «Thurvita Care» konnten wir die ausgeschriebenen Stellen aber mit qualifiziertem Personal besetzen. Sicherlich auch, weil Thurvita ein verlässlicher Arbeitgeber ist und mit «Thurvita Care» ein für Pflegefachleute interessantes und zukunftsweisendes Arbeitsgebiet eröffnet wird. Wir freuen uns aber auch über Mitarbeitende, die ganz einfach über Talente und menschliches Einfühlungsvermögen verfügen.

Wann wird entschieden, ob «Thurvita Care» definitiv weitergeführt wird?
Der Entscheid fällt 2019.